Church News /2025 August #5

Lieber Leser,

Was für ein Privileg, was Christus für uns vorbereitet hat: Wir wurden zu Söhnen und Töchtern Gottes gemacht! Durch die Sünde lebten wir fern von Gott. Wir gingen unsere eigenen Wege – wie geistliche Waisenkinder, die keinen Vater haben, der sich um sie kümmert und sie versorgt. Aber Jesus hat den Zugang zu unserem liebenden himmlischen Vater ein für alle Mal freigemacht! Lebe ich als Christ auch bewusst in dieser Identität?

Ich merke, dass mir das leider nicht immer gelingt. Unsere Seele steht oft unter dem Einfluss dieses Waisengeistes, den der Teufel eingeschleust hat, als die Menschheit durch den Sündenfall gefallen ist. Immer wieder versucht er, uns von der Liebe Gottes abzuschneiden – mit Gedanken wie: Bin ich gut genug? Bin ich wertvoll? Tue ich genug für Gott? Was denken die anderen von mir? Wenn ich anfange, mich mit anderen zu vergleichen oder die Anerkennung von Menschen zu suchen, ist das ein Zeichen, dass ich noch nicht ganz in der Sohnschaft angekommen bin.

Der Waisengeist versteckt sich gerne. Oft merken wir gar nicht, dass wir von ihm beeinflusst werden. Überall, wo ich Ängste habe, steckt dahinter meist Unsicherheit und Zweifel an der Versorgung Gottes in meinem Leben. Häufig wird die Waisenmentalität sichtbar in unseren zwischenmenschlichen Reaktionen: Wut, Ärger, Neid, Ungeduld, Distanz, Enttäuschungen usw. Ich merke zum Beispiel, dass ich in manchen Situationen sehr schnell wütend und zornig werde – wie der ältere Sohn in der Geschichte vom verlorenen Sohn. Dahinter steckt oft die Neigung, Probleme und Ungerechtigkeiten selbst lösen zu wollen, anstatt Gott zu vertrauen, dass er für mich kämpft und für Gerechtigkeit sorgt. Ich wünsche mir, dass ich mich in solchen Situationen stets wie ein Sohn Gottes verhalten und ruhig bleiben könnte, aber es gelingt oft leider nicht.

Die Liste ließe sich noch fortsetzen, doch an dieser Stelle möchte ich dir einfach Mut machen, dich ganz auf Gott zu verlassen, in seiner Liebe auszuruhen und zu glauben, dass er ein guter Vater ist. Er kämpft in jeder Situation für dich und hat einen Reichtum für dich vorbereitet, den du in Anspruch nehmen darfst. So heißt es in Lukas 15,31: „Mein Kind, du bist immer bei mir – alles, was ich habe, gehört auch dir.“ Amen!

Ich wünsche Dir eine kraftvolle Woche!
Tom

*Die Predigten von vergangenen Sonntagen kannst du hier nachhören.