Church News /2025 Mai #4

Lieber Leser,

Am vergangenen Sonntag durften wir unseren Gemeindegeburtstag feiern – 34 Jahre Vineyard Harburg! Unser „Gemeindeschiff“, das am 12. Mai 1991 eingeweiht wurde, ist damals losgeschwommen in das geistliche Meer Harburgs. Doch nach einem Bild, das Gott uns im letzten Jahr geschenkt hat, sind über die Jahre einige Seile entstanden, die unser Schiff daran gehindert haben, so frei zu schwimmen, wie Gott es eigentlich vorgesehen hatte. Aber die gute Nachricht ist: Gott ist dabei, diese Seile zu lösen! Und ich nehme wahr – auch ganz praktisch –, wie eines nach dem anderen durchtrennt wird und unser Gemeindeschiff sich mit neuer Freiheit wieder in Bewegung setzt! Vor meinem inneren Auge sah ich, wie die durchtrennten Seile noch am Schiff hingen – aber sie hingen nicht mehr fest. Und aus genau diesen Seilen, die unser Schiff einst festgehalten hatten, wurden Rettungsseile, die vielen Menschen in Harburg das Leben gerettet haben! Menschen hielten sich an ihnen fest und wurden an Bord gezogen – heraus aus Verlorenheit, Hoffnungslosigkeit, Zweifeln und Dunkelheit. An Bord angekommen, bekamen sie wunderschöne weiße Kleider – ein Bild für ein neues, „neues“ Leben. Was für ein starkes Zukunftsbild für unsere Gemeinde, oder?

In einem Brief, den Gott mir für unser Gemeindejubiläum aufs Herz gelegt hat, ging es in meinem Eindruck um das letzte Seil – ein dickes Tau, das unser Schiff noch zurückhielt, bevor es endgültig frei losschwimmen konnte. Dieses Tau trug den Namen „Lau“, nach Offenbarung 3,15-16. Lau zu sein kann vieles bedeuten. Am Sonntag sprach ich in diesem Zusammenhang über versteckten Unglauben. So wie ein dickes Tau nicht einfach reißt, sondern mühsam gelöst werden muss, braucht es auch Zeit und Prozess, bis Unglaube in festen Glauben verwandelt wird. Doch wie sieht das konkret aus – wenn Glaube statt Unglaube unser Herz bestimmt?

Die Bibel spricht klar darüber. Glaube ist, wenn ich bete, singe, Predigten höre und wirklich erwarte, dass Gott handelt. Glaube heißt für mich auch, dass ich neues geistliches Leben, wenn es aufbricht, willkommen heiße – und es nicht vorschnell hinterfrage, bekämpfe oder belächle. Ich möchte selbst eine Atmosphäre des Vertrauens schaffen – eine Umgebung, in der Zutrauen den Ton angibt. Wenn ich geistliches Wachstum anstrebe, soll ich Kontrolle loslassen und sie durch Vertrauen ersetzen. Glaube zeigt sich auch darin, dass Entscheidungen und Visionen nicht vorrangig danach ausgerichtet werden, was machbar ist, was das Budget hergibt oder was Tradition verlangt – sondern danach, was Gott tun will und was er mir ins Herz gelegt hat. Ein Ausdruck meines Glaubens ist, wenn ich mich geistlich beteilige: Wenn ich im Gebet mit Erwartung komme, in der Anbetung leidenschaftlich und kraftvoll bin und wenn Predigten für mich keine bloße Theorie sind, sondern mein Leben im Alltag prägen. Glaube ist keine Routine, sondern ein Lebensstil der Bereitschaft, mein Leben immer wieder neu auf Gott auszurichten. Auch wenn ich Rückschläge erlebe oder durch lange Zeiten der Dürre gehe, will ich den Glauben nicht verlieren, dass Gott noch immer Neues tun kann. Wenn jemand in Vollmacht predigt, für Heilung betet oder prophetisch spricht, soll in mir Freude und Begeisterung aufkommen – nicht Kritik oder Skepsis. Und vielleicht das Wichtigste: Glaube dominiert, wenn Jesus im Zentrum steht. Dann verdrängt er meinen Blick auf Sorgen, Konflikte, Strukturfragen oder menschliche Probleme. In der Gewissheit, dass er in Kontrolle ist, richte ich meinen Blick nicht auf meine Begrenzungen, Einschränkungen oder Umstände – sondern auf Gottes Möglichkeiten.

Wow – ich merke gerade, wie viel Veränderung ich selbst noch brauche. Aber ich weiß auch: Gott ist geduldig! Er hat mit jedem Einzelnen von uns Großes vor. Und deshalb will er uns an die Hand nehmen – und unser Herz verändern, wenn wir es zulassen. Vertraue Jesus, Er kann, da besteht kein Zweifel!

Gott segne Dich,
Tom

*Die Predigten von vergangenen Sonntagen kannst du hier nachhören.