Liebe Leser,
„Tu das, so wirst du leben!“ Diese Szene, die dem Gleichnis über den barmherzigen Samariter vorausgeht, bewegt mich immer wieder aufs Neue. Was für eine kraftvolle Aufforderung von Jesus! Und faszinierend ist, dass diese Aufforderung an drei Gruppen gerichtet ist: GOTT + DENEN DA DRÜBEN + MICH SELBST
An erster Stelle steht Gott. Wer Gott liebt, betet ihn an. Anbetung kann für jeden von uns unterschiedlich aussehen, denn sie ist der Ausdruck dessen, wer wir sind und was in uns steckt. Ich war beeindruckt davon, wie André am vergangenen Sonntag seine Bilder zeigte und erzählte*, wie er seiner Anbetung durch Malen und Zeichnen Ausdruck verleiht! Oft geschieht dies im Verborgenen, in der Stille oder auch während der Anbetungszeit im Gottesdienst. Seine Bilder sind so ermutigend, es lohnt sich die mal anzuschauen!
Was hat es nun „mit denen da drüben“ auf sich? Wir befinden uns nun seit einigen Tagen in der dritten Fastenwoche, die unter dem Motto „mit denen da drüben“ steht. Für uns, die wir schon einige Jahre die Bibel lesen, sollte dies keine Frage mehr sein: „Wer ist denn mein Nächster?“ Denn wir wissen: Mein Nächster ist die Frau, die neben mir in der S-Bahn sitzt, die HSV-Fans, die am Sonntagmorgen begeistert unterwegs sind, der Dönermann um die Ecke, der junge Erwachsene aus Syrien, der seit ein paar Monaten in Hamburg ist, die alte Frau, die auf ihren Rollator angewiesen ist, der Obdachlose, der in der Unterführung übernachten muss, und so weiter. Es sind die Menschen, denen ich tagtäglich begegne, mit denen ich tagtäglich gewollt oder ungewollt unterwegs bin. Ja ich weiß, wer meine Nächsten sind. Aber liebe ich sie auch?
Liebe bedeutet oft Verzicht. Verzicht auf meine eigenen Wünsche, auf mein Recht und meinen Vorteil, damit andere begünstigt oder sogar beschenkt werden. Oft haben wir nicht die Möglichkeit, unsere Liebe zu zeigen. Aber eins können wir gewiss tun: Beten für diejenigen da drüben! Wir können sie vor Gott bringen, sie segnen, auch wenn sie uns vielleicht Unrecht getan haben, und Gott bitten, dass seine himmlische Gerechtigkeit einbricht.
Und Selbstliebe gehört auch dazu, denn wie kann ich andere lieben, wenn ich mich selbst nicht annehmen und lieben kann? Wenn wir beten und fasten, richten wir unseren Blick weg von uns und auf Gott! Es lohnt sich immer wieder, aufzubrechen und Gott im Fasten oder im Gebet zu begegnen. In dieser Begegnung geschieht etwas Wunderbares: Er baut uns auf, ermutigt uns, gibt uns Kraft und bestimmt unseren Wert. Denn wir, seine Geschöpfe, sind in Gottes Augen von unschätzbarem Wert.
In der nächsten Woche, vom 11.03. bis 17.03.:
- Unser Motto für die nächste Woche: „Mit der Schöpfung“
- Unsere Gebetsaktion für die nächste Woche: Bete jeden Tag für unsere Regierung: für die Verantwortlichen im Bereich des Klimaschutzes. Danken wir für die Schöpfung! Lass uns von Gott zeigen, wie wir persönlich mehr dazu beitragen können, die Schöpfung zu bewahren.
- Unser Fastenaktion für die nächste Woche: Verzicht auf Fleisch – vegetarische Ernährung (alles andere sind wieder erlaubt :-))
Machst Du auch mit? Wir freuen uns auf Dich!
Ich wünsche Dir eine kraftvolle Woche,
herzliche Grüße, Tom
*Die Predigt vom Sonntag kannst Du hier nachhören.